Deutschland

Baltische Staaten unterzeichnen Rail-Baltica-Abkommen

03.02.2017

Das größte gemeinsame Infrastrukturprojekt der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, Rail Baltica, ist einen laut Ministerpräsident Jüri Ratas "historischen" Schritt weiter: Am 31. Januar unterzeichneten die Ministerpräsidenten der drei Länder ein multinationales Abkommen in Tallinn, das den genauen Streckenverlauf, die technischen Daten und Fristen für das Projekt festlegt. 

Die Vereinbarung sende den EU-Partnern eine sehr wichtige Nachricht: Die baltischen Länder seien zusammengekommen, um ein klares Bekenntnis zu diesem Projekt zu machen, so Saulius Skvernelis, Ministerpräsident von Litauen. 

"Rail Baltica ist ein äußerst wichtiges Projekt zur Förderung unserer Volkswirtschaften, durch das ein tragfähiger und nachhaltiger Verkehrskorridor geschaffen wird, ein einheitlicher Wirtschaftsraum, der die Isolation hinter sich lässt", sagte Estlands Regierungschef Jüri Ratas. 

Rail Baltica verbindet auf einer Gesamtstrecke von 700 km Tallinn, Riga und Kaunas, von dort geht es weiter bis zur polnischen Grenze. Das neue Schienennetz erfüllt europäische Standards. Dank der Geschwindigkeit von 240 km/h verkürzt sich die Fahrzeit auf der Strecke Berlin – Tallinn auf ca. 12 Stunden. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant, ein Jahr später sollen die Züge ihren Betrieb aufnehmen. Anschließend könnte auch Warschau an das Rail Baltica-Netz angeschlossen werden.

Neben den geschätzten 2 Mio. Passagieren jährlich ist vor allem der zusätzliche Frachtverkehr attraktiv für die Wirtschaft der Baltischen Staaten.  

Quellen: dpa; Regierung Litauen