Pressemitteilung
Lettland

Eine Turnhalle mit dem Energieverbrauch einer Wohnung

30.10.2017

„Eure Sporthalle wird mit deutscher Technologie so viel Energie verbrauchen wie eine 3-Zimmer-Wohnung“ war das ausschlaggebende Argument für die Direktorin der Freien Waldorfschule in Ādaži, Kerola Dāvidsone. Sie hatte den Bauingenieur gebeten, ihr als Laien verständlich die Vorteile hochwertiger deutscher Bautechnik zu erklären. Sie schätzt, dass die neue Turnhalle etwa durch Solare Wasserkollektoren und wassersparende Sanitäranlagen aus Deutschland rund 75% weniger Energie verbraucht.

Wie ihre Schule und vier weitere lettische best practice-Bauprojekte mit Hilfe von Technologie made in Germany Energie sparen, zeigte eine Leistungsschau mit Objektbesuchen, Konferenz und feierlicher Auszeichnung am 26. Oktober 2017 in Riga.

Passenderweise in der „Lichterburg“, der lettischen Nationalbibliothek in Riga, dem spektakulärsten der Vorzeigeprojekte. Weitere für ihre vorbildliche Energieeffizienz ausgezeichnete Bauten sind die beiden Park Inn by Radisson-Hotels Rezidence Riga Barona und Riga Valdemara sowie ein Passivhaus-Bürogebäude in Liepāja.

Die Preise verlieh die ständige Vertreterin der deutschen Botschaft in Riga Manja Kliese.

Am Vormittag konnten Interessierte im Rahmen der Leistungsschau bereits die Nationalbibliothek und die Sporthalle der Freien Waldorfschule in Ādaži als Vorzeigeprojekte besuchen, im Anschluss fand in der Nationalbibliothek eine Energieeffizienz-Konferenz statt. Die Leistungsschau ist eine Kooperation zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und der Deutsch-Baltischen Handelskammer (AHK).

Über die seit 2003 laufende Exportinitiative Energie des BMWi vernetzt die Deutsch-Baltische Handelskammer kleine und mittlere deutsche Unternehmen mit potentiellen Geschäftspartnern in den baltischen Staaten.

In den best practice- Bauten wurden etwa Gipskartonplatten von Knauf, regenerative Lüftungssysteme von Menerga, Passivhausfenster von Rehau oder Schüco, Wärmepumpen und solare Wasserkollektoren von Stiebel Eltron verbaut.

„Deutsche Technologien, Produkte und Planungskonzepte zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden sind seit Jahren von lettischen Bauherren und -trägern gefragt“, so Florian Schröder, geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Baltischen Handelskammer. „Im Rahmen der Exportinitiative Energie konnte die AHK in den letzten Jahren bereits viele Kooperationen und Geschäftspartnerschaften erfolgreich vermitteln, denn auch deutsche Anbieter schätzen das Innovationsstreben lettischer Projektentwickler sehr. Die jetzt prämierten Bauvorhaben in Ādaži, Rīga und Liepāja sind die Früchte dieser Arbeit.“

Artis Bērziņš von Park Inn by Radisson, meint, die Investition in Wertarbeit „Made in Germany“ lohne sich, „denn mit Billiglösungen zahlt man am Ende doppelt drauf“. Dank eines ausgeklügelten Gebäudeleitsystems mit Wärmerückgewinnung im Lüftungssystem und etwa Regenwasserpumpen spart das Park Inn by Radisson-Hotel Rezidence Riga Barona gut 30% Energie ein.

Didzis Paegle, Leiter der Gebäudeverwaltung und Logistik der Nationalbibliothek meint, für die deutsche Technik hätte nicht nur die Energieeffizienz gesprochen, sondern auch die präzise Wertarbeit, etwa die auf die Art der 5 Millionen Medieneinheiten je Raum anpassbare Klimaregulierung. Teil des nachhaltigen Energiesparplans ist die Nutzung des Wassers der Daugava, an deren Ufer die Nationalbibliothek liegt. Maris Balcuns, AHK-Büroleiter Lettland, moderierte die Konferenz und wies darauf hin, dass bereits 2013 best practice-Projekte ausgezeichnet wurden und daraus nun „eine schöne Tradition“ werde.