Litauen

EZB-Präsident Mario Draghi würdigt Fintech-Entwicklung in Litauen

13.06.2019

EZB-Präsident Mario Draghi hat die Entwicklung des Finanztechnologiesektors in Litauen (Fintech) als „bemerkenswerte Realität“ und Chance für den Baltenstaat bezeichnet, zugleich aber auch vor den Risiken gewarnt.

Dass Litauen nach Großbritannien die zweitmeisten Lizenzen für Fintechs ausgegeben habe, bietet dem baltischen Euroland in Zukunft viele Wachstumschancen, sagte Draghi nach einer auswärtige Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni in Vilnius. Natürlich müsse Litauen aber auch eine angemessene Aufsicht ausüben.

Der litauische Zentralbankchef Vitas Vasiliauskas bezeichnete die Entwicklung des Geschäftsbereichs der Fintechs als „eines unserer strategischen Ziele”. ”Wir sehen darin eine Chance für die Zukunft Litauens“, sagte er. Bislang sei der größte und südlichste Baltenstaat im FinTech-Bereich „ziemlich erfolgreich.“ Dabei dürfe man allerdings nicht die potenziellen Risiken vergessen, die mit neuen Technologien insbesondere bei der Cybersicherheit verbunden sind.

Litauen bemüht sich seit einiger verstärkt zu einem internationalen Hub für Start-ups aus der Finanzbranche zu werden. Die Zentralbank hatte dazu 2018 eine regulatorische und technologische Sandbox gestartet, in deren Umfeld Fintech-Unternehmen Blockchain-basierte Lösungen testen können. Neben diversen Förderprogrammen lockt Litauen zudem mit einer E-Money- und Zahlungslizenz innerhalb von drei Monaten – und damit bis zu dreimal schneller als in anderen EU-Ländern.