Estland
Deutschland

Nord-Ostsee-Kanal bekommt drei neue umweltfreundliche Fähren aus Estland

03.12.2018

Schiff ahoi! Drei neue umweltfreundliche Fähren aus Estland sollen von 2020 an in Deutschland auf dem Nord-Ostsee-Kanal zwischen dem Nord- und Südufer pendeln. Gebaut werden die 45-Tonnen-Fähren von der Werft Baltic Workboats in Estland. Das Unternehmen aus Saaremaa hat die Ausschreibung für die ersten drei von 14 neuen Schiffen gewonnen, wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt des Bundes im November mitteilte. Der Auftrag hat ein Volumen von 21 Millionen Euro.

Die 30 Meter langen neuen Fähren erhalten Hybridantriebe. Dadurch werden sich nach Angaben der Generaldirektion der Brennstoffverbrauch und Schadstoffemissionen deutlich reduzieren. Die Batterien für den Elektroantrieb können von einem Dieselgenerator an Bord und über einen Landanschluss aufgeladen werden. Die erste Fähre soll 2020 zum Einsatz kommen.

„Mit den drei Neubauten wird zukünftig eine neue Generation von Kanalfähren auf dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs sein", sagte Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Fußgänger, Radfahrer und Autos würden dann emissionsärmer und komfortabler auf die andere Seite des Kanals gebracht. "Damit optimieren wir die Kanalquerungen auf lange Sicht."

Im Zuge einer Erneuerung der Fährflotte sollen die drei Neubauten die ältesten Fähren ersetzen, die weit über 50 Jahre auf dem Buckel haben und am Ende ihrer Lebensdauer sind: die "Nobiskrug" (Baujahr 1952) sowie die "Hochdonn" und die "Audorf" (beide Baujahr 1953). Mittel- bis langfristig will die Schifffahrtsverwaltung alle 14 Autofähren am Kanal von Landwehr bis Brunsbüttel erneuern.

Baltic Workboats ist auf den Bau von Lotsenbooten, Patrouillenschiffen und kleinen Fähren spezialisiert. Die 1967 gegründete Werft hat bereits Erfahrung beim Bau von Hybridfähren. Zuletzt hatte das estnische Unternehmen eine umweltfreundliche Fähre gebaut, die in den Stockholmer Schärengarten verkehren soll.