04.08.2017
Das Parlament in Lettland hat Ende Juli eine umfassende Steuerreform beschlossen, durch die sowohl die Bürger als auch Unternehmen steuerlich entlastet werden sollen. Ein Eckpunkt der zum 1. Januar 2018 greifenden Reform ist die Einführung einer progressiven Einkommensteuer. Änderungen gibt es auch bei der Körperschaftssteuer, den Sozialabgaben und einzelnen Verbrauchsteuern.
Die wichtigen Einzelmaßnahmen der Steuerreform sind:
- Einkommenssteuer: Für Jahreseinkommen von bis zu 20 000 Euro soll demnach ein Steuersatz von 20 Prozent gelten, für Einkommen von mehr als 55 000 Euro pro Jahr sind 31,4 Prozent fällig. Für dazwischenliegende Summen soll der bislang einheitliche Steuersatz von 23 Prozent angewandt werden. Der steuerfreie monatliche Grundfreibetrag steigt zunächst von 115 Euro auf 200 Euro und dann weiter auf 230 Euro (2019) und 250 Euro (2020).
- Körperschaftsteuer: Reinvestierte Gewinne sollen für Unternehmen künftig steuerbefreit sein. Bei einer Ausschüttung fallen 20 Prozent Steuern an. Für Mini-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 40 000 Euro gilt ab 2018 ein pauschaler Steuersatz von 15 Prozent.
- Sozialabgaben: Der Sozialversicherungsbeitrag wird um 1 Prozentpunkt auf 35,09 Prozent steigen. Davon muss der Arbeitgeber 24,09 Prozent, der Arbeitnehmer 11 Prozent. Der gesetzliche Mindestlohn steigt für die kommenden drei Jahre von 380 auf 430 Euro.
Erhöht werden zudem die Verbrauchsteuern auf Treibstoff, Zigaretten und Alkohol sowie die Steuer auf Glücksspiele.