Litauen

Vinted wird Litauens erstes Einhorn-Startup

03.12.2019

Litauen hat sein erstes Einhorn-Startup - den Online-Modehändler Vinted. Nach einer 128 Millionen schweren Finanzierungsrunde ist der in Deutschland als Kleiderkreisel bekannte Marktplatz für gebrauchte Kleidung jetzt eine Milliarde Euro wert. Damit zählt Vinted zu den sogenannten Unicorns (Einhörnern). Dies teilte das Unternehmen im November in Vilnius mit.

Vinted wurde 2008 von Milda Mitkute und Justas Janauskas gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, Second-Hand-Mode weltweit zur ersten Wahl zu machen. Nach einigen Rückschlägen und einem Strategiewechsel unter dem neuen CEO Thomas Plantenga operiert das Unternehmen inzwischen in zwölf Märkten - und ist nach eigenen Angaben der größte Marktplatz für gebrauchte Mode in Europa. Genutzt wird die Plattform von rund 22 Millionen Menschen.

Angeführt wurde die jüngste Finanzierungsrunde vom US-amerikanischen Risikokapitalgeber Lightspeed Ventures. Zu weiteren Investoren gehört auch die Burda-Tochter Burda Principal Investments. Das Münchner Medienhaus war schon 2015 mit zweistelligem Millionenbetrag bei dem digitalen Mode-Marktplatz eingestiegen. "Vinted hat eine führende europäische Plattform für eine 'Circular Economy' geschaffen, die es Millionen von Verbrauchern auf dem gesamten europäischen Kontinent ermöglicht, ihrer Kleidung ein zweites Leben zu schenken", sagte Burda-Vorstand Martin Weiss.

Mit dem Geld will Vinted seine weitere Expansion vorantreiben. "Der Markt für Second-Hand-Mode erlebt eine rasante Entwicklung: Verbraucher auf der ganzen Welt wollen ihre Kaufentscheidungen zunehmend bewusst und nachhaltig treffen", erklärte CEO Plantenga. "Die jüngste Finanzierungsrunde zeigt, wie attraktiv der Markt für Second-Hand-Mode ist und bestärkt unseren Ansatz, unseren Mitgliedern eine maximale Wertschöpfung zu ermöglichen."

Die jüngste Finanzierungsrunde soll direkt den Mitgliedern zugute kommen - durch Verbesserungen im Bereich Produkt, Technologie, Support und Sicherheit. "Wir wollen, dass Menschen ihre Sachen schneller verkaufen und aus einem breiteren Produktsortiment als jede andere Plattform in Europa auswählen können - und das zu möglichst niedrigen Kosten", sagte Plantenga.