Deutschland

Inflation in Deutschland auf höchstem Stand seit fünf Jahren

05.01.2018

Die Inflation in Deutschland hat 2017 deutlich zugelegt und ist auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamt legten die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt um 1,8 Prozent zu. Einen stärkeren Zuwachs hatte es zuletzt 2012 mit 2,0 Prozent gegeben. 2016 betrug die Teuerungsrate nach Angaben der Wiesbadener Behörde 0,5 Prozent berechnet, 2015 lags sie bei 0,3 Prozent.

Angetrieben wurde die Inflation in diesem Jahr vor allem durch höhere Mieten sowie steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise. Zum Jahresende verringerte sich der Preisauftrieb leicht. Im Dezember lag die jährliche Teuerungsrate bei 1,7 Prozent nach 1,8 Prozent im November.

Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die Preise angesichts des anhaltenden konjunkturellen Aufschwungs in den kommenden Jahren weiter anziehen. Das Münchner Ifo-Institut etwa prognostiziert für 2018 eine Teuerungsrate von 1,9 Prozent.

Trotz der gestiegenen Inflation wächst die Kaufkraft vieler deutscher Arbeitnehmer. Die Löhne und Gehälter der rund 17 Millionen Beschäftigten mit einem Tarifvertrag erhöhten sich 2017 durchschnittlich um 2,3 Prozent. Sie wuchsen damit das sechste Jahr in Folge schneller als die Preise. Für viele Verbraucher sind die Preisanstiege beim täglichen Einkauf daher kaum spürbar.

Auch sonst scheint das oft als Schreckgespenst vieler Deutschen beschriebene Phänomen der Inflation seine angsteinflößende Wirkung verloren zu haben. Nach einem Bericht von welt.de wusste in einer Befragung des Marktforschungsunternehmen GfK ein Viertel der befragten Deutschen nicht mehr, was der Begriff „Inflation“ bedeutete. Und nur die Hälfte konnte sagen, wie hoch die Inflationsrate derzeit ungefähr ist.