Deutschland

Neue ICE-Schnellfahrstrecke von München nach Berlin

02.01.2018

Von München nach Berlin im Eiltempo: Die Deutsche Bahn hat Anfang Dezember eine neue Schnellfahrstrecke zwischen den beiden deutschen Metropolen in Betrieb genommen. Mit bis zu 300 Kilometer pro Stunde werden Zugreisen deutlich verkürzt. Normale ICE brauchen nun viereinhalb statt sechs Stunden, der „Sprinter“ mit wenigen Stopps nur rund vier Stunden. Durch die Hochgeschwindigkeitstrasse und neue Zubringerstrecken will die Bahn mehr Fahrgäste gewinnen.

Die Sprinterzüge werden nach Bahnangaben dreimal am Tag mit nur wenigen Zwischenstopps - in Nürnberg, Erfurt und Halle - zwischen München nach Berlin pendeln. Ergänzt werden sie von 15 normalen ICE, die im Stundentakt wechselweise über Halle an der Saale oder Leipzig fahren und unterwegs öfter halten. Diese Züge sind knapp viereinhalb Stunden unterwegs.

Mit der Hochgeschwindigkeits-Route greift die Deutsche Bahn die Konkurrenz im Fernverkehr an, Dank kürzerer Fahrzeiten hofft sie auf mehr Reisende zwischen Berlin und München, unter anderem auf solche, die bislang das Flugzeug genutzt haben. Statt bisher 1,8 Millionen Passagiere pro Jahr sollen künftig bis zu 3,6 Millionen im Zug zwischen der deutschen Hauptstadt und der Bayern-Metropole unterwegs sein. Täglich gibt es 10.000 Sitzplätze mehr als bisher.

Die Neubaustrecke war als „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8“ eines der wichtigsten Bahnvorhaben der vergangenen Jahre in Deutschland. Von dem Ausbau profitieren nach Bahn-Angaben rund 17 Millionen Menschen in verschiedenen Regionen. Der Neu- und Ausbau der Gesamtstrecke kostete rund zehn Milliarden Euro und dauerte 26 Jahre.

Der 1991 beschlossene Bau verzögerte sich um mehrere Jahre, weil das Projekt 1999 durch die rot-grüne Bundesregierung vorübergehend gestoppt wurde. Auch nach der Aufnahme der neuen Bahnstrecke lief es anfangs nicht immer rund. In den ersten Tagen kam es zu Zugausfällen und größeren Verspätungen.