Deutschland

Deutsche Wirtschaft sucht 1,1 Millionen Mitarbeiter

25.11.2017

In Deutschland steigert der stabile wirtschaftliche Aufschwung die Nachfrage nach qualifiziertem Personal. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gab es im dritten Quartal landesweit fast 1,1 Millionen offene Stellen. Das waren 174 400 Stellen mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal, wie aus einer repräsentativen Betriebsbefragung des Instituts hervorgeht. Damit gibt es in Deutschland inzwischen fast halb so viele offene Stellen wie Arbeitslose. Deren Zahl war im Oktober erstmals seit der Wiedervereinigung unter die Marke von 2,4 Millionen gesunken.

Besonders stark gestiegen sei die Personalnachfrage demnach im verarbeitenden Gewerbe und im Bereich Verkehr und Lagerei. Fast zwei Drittel der offenen Jobs waren bei kleinen Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten zu finden. Doch Angebot und Nachfrage passen nicht immer zusammen: Unternehmen suchen nach einer Studie der Deutschen Bank vor allem Fachkräfte. Danach erforderten zuletzt 16 Prozent der offenen Stellen einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss und 64 Prozent zumindest eine abgeschlossene Ausbildung. Fast die Hälfte der Arbeitslosen (1,26 Millionen Menschen) habe der Untersuchung zufolge im vergangenen Jahr allerdings keinen formalen Berufsabschluss gehabt. Besonders hoch sei der Zahl unter Langzeitarbeitslosen.

Für den deutschen Mittelstand wird der Fachkräftemangel zunehmend zum Problem. In einer Untersuchung der DZ Bank geben mehr als die Hälfte (57 Prozent) von 800 befragten Firmen an, bereits Auswirkungen auf ihr Geschäft zu verspüren. Um den Mangel an Arbeitskräften zu kompensieren, müsse die Belegschaft oft mehr arbeiten. Die steigenden Arbeitskosten beeinträchtigen der Studie die Wettbewerbsfähigkeit. Fast die Hälfte der vom Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen musste bereits auf Umsatz verzichten. Fehlende Fachkräfte stellen für 61 Prozent der Firmen zudem ein Investitionshindernis dar.

 

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