Deutschland

EZB-Studie: Deutsche lieben Bargeld

15.12.2017

Die Deutschen sind die Bargeldkönige der Eurozone. In keinem anderen Land der Eurozone tragen die Bürger so viel Münzen und Scheinen in der Brieftasche wie in der Bundesrepublik. 2016 waren es im Durchschnitt 103 Euro, wie eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) ergab. In den baltischen Staaten haben die Verbraucher dagegen teils nicht einmal halb so Cash im Portemonnaie und sind beim Bezahlen - besonders in Estland - weniger stark aufs Bargeld fixiert.

Anders in Deutschland führen in Lettland die Verbraucher im Schnitt nur 41 Euro an Bargeld mit sich, in Estland reichen den Bürgern 43 Euro. Die Litauer kommen mit durchschnittlich 29 Euro aus, wie aus der Ende November veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. In Durchschnitt führen die Einwohner des Euroraums 65 Euro mit sich.

Auch bei Barzahlungen an der Kasse zählen die Deutschen in der Währungsunion zur Spitzengruppe. 80 Prozent der Transaktionen werden in der Bundesrepublik mit Münzen und Scheinen bezahlt. Auch in Lettland (71 Prozent) und Litauen (75 Prozent) ist Cash bei den Verbrauchern durchaus noch beliebt. In Estland dagegen werden nicht einmal die Hälfte aller Zahlungen (48 Prozent) an der Kasse in bar abgewickelt.

Trotz der Ausbreitung von bargeldlosen Verfahren bleibe Cash in der Euro-Zone das dominierende Zahlungsmittel, stellt die EZB fest. Im Durchschnitt seien 79 Prozent aller Transaktionen an Verkaufsstellen in bar bezahlt worden, Kartenzahlungen folgten mit 19 Prozent mit großem Abstand. Zwei Prozent aller Einkäufe wurden mit anderen Zahlungsmethoden wie etwa Schecks abgewickelt.

Verwendet wird Bargeld demnach vor allem bei kleineren Kaufbeträgen und für Waren des täglichen Bedarfs oder für Besuche in Restaurants, Bars und Cafes. Dabei zeigen sich Unterschiede nach Geschlecht und Alter: Männer zahlten demnach eher bar als Frauen. Und in der Altersgruppe von Menschen über 40 Jahren ist die Bargeldnutzung ausgeprägter als in jüngeren Generationen.

 

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