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Lettland

Hier finden Sie Länderinformationen zu Lettland.

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Als Zentrum des Baltikums profitiert Lettland von einer hervorragenden logistischen Lage. Die mondäne lettische Hauptstadt Riga ist mit rund 600.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt (nach der litauischen Hauptstadt Vilnius) der baltischen Staaten und auch ihr wichtiges Handels- und Dienstleistungszentrum. Die Letten lieben Eishockey, ihre Natur sowie ihren folkloristischen Gesang. 30.000 Melodien und 1,2 Millionen Texte sollen erhalten sein. Zugleich war Lettland von allen drei Staaten am stärksten von der sowjetischen Umsiedlungspolitik betroffen. Knapp 38 Prozent der Bevölkerung gehören heute Minderheiten an, wobei Russen mit etwa 27 Prozent der Gesamtbevölkerung die bedeutendste Gruppe stellen. Bei ihnen handelt es sich mehrheitlich um zwischen 1940 und 1990 eingewanderte Personen oder deren Nachkommen. Zu den wichtigsten Industriezweigen gehören Maschinenbau und Metallverarbeitung, Holz- und Möbelindustrie, Nahrungsmittelindustrie, Chemische Industrie und Textilindustrie. Lettland pflegt ein enges partnerschaftliches Verhältnis zu seinen Nachbarn Estland und Litauen in Politik und Sicherheitsfragen sowie in Wirtschaft und Handel.

Fakten

  • Gesamtbevölkerung: 1,8 Mio. (2024)
  • Fläche: 64 589 km²
  • Hauptstadt: Riga
  • Nachbarländer: Litauen, Belarus, Estland, Russland
  • Geschäftssprachen: Lettisch, Englisch, Russisch, Deutsch
  • Währung: Euro seit 1.1.2014; zuvor Lats (LVL)
  • Regierungssystem: Parlamentarische Republik
  • Staatsoberhaupt: Staatspräsident Edgars Rinkēvičs seit 08.07.2023
  • Regierungschef: Ministerpräsidentin Evika Siliņa seit 15.09.2023 (Neue Einheit)
  • Parlament: Einkammerparlament „Saeima“, 100 Abgeordnete

Wirtschaft

  • BIP 2023: 40 Mrd. EUR
  • BIP pro Kopf 2023: 21 440 EUR
  • Inflationsrate 2023: 9,1%
  • Staatsverschuldung 2023: 43,6%
  • Arbeitslosenquote 2023: 6,5%
  • Import 2023: 23,2 Mrd. EUR
  • Export 2023: 18,9 Mrd. EUR
  • Ease of Doing Business 2020: 19. Platz von 190 evaluierten Staaten
  • World Competitiveness Ranking 2024 : 45. Platz von 67 Ländern
  • Corruption Perception Index 2023: 36. Platz von 180 evaluierten Staaten

Infrastruktur

Informationen werden folgen.

Geschichte

Mit dem Zweiten Weltkrieg endete die „deutsche" Zeit Lettlands durch einen Umsiedlungsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und Lettland. Fast 50.000 Deutschbalten wurden 1939 ins Reich „repatriiert“. 1940, unter Rückendeckung des Hitler-Stalin-Paktes, besetzten sowjetische Truppen Lettland. Infolgedessen wurden etwa 35.000 Letten nach Sibirien deportiert und der Rest der deutschen Minderheit umgesiedelt. 1941 wurde Lettland dann von der Wehrmacht besetzt. Die deutsche Besatzungsmacht rottete die jüdische Bevölkerung Lettlands fast vollständig aus und richtete zahlreiche Massaker an der Kollaboration mit der UdSSR verdächtigten Bevölkerungsteilen an. 1945 kehrte die russische Besatzungsmacht zurück und fuhr ihrerseits mit Deportationen, Inhaftierungen und Tötungen von Letten fort, was zu einer Flüchtlingswelle nach Deutschland oder Übersee führte. Der zweite Weltkrieg brachte gigantische demographische und politische Umwälzungen über das kleine Land.

Diese Umwälzungen setzten sich unter Sowjetherrschaft fort: Die UdSSR hatte das Ziel, die lettische Bevölkerung im eigenen Land zur Minderheit zu machen und verfolgte neben Massendeportationen eine intensive Russifizierung der Bevölkerung. Vor dem zweiten Weltkrieg lebten in Lettland 77% Letten, 9% Russen, 5% Juden und 4% Deutsche; 1989, am Ende der Sowjetherrschaft waren es 52% Letten, 34% Russen, 0,1% Deutsche sowie Juden.

1990 erklärte Lettland nach der „Singenden Revolution“ seine Unabhängigkeit für wiederhergestellt. 1991 erkannte die UdSSR die Unabhängigkeit der Baltischen Staaten an. Lettland durchlebte eine schwierige Transformations- und Findungsphase, doch gelang im Laufe der 90er Jahre ein wirtschaftlicher Aufschwung und eine erfolgreiche Demokratisierung. 2004 wurde Lettland EU- und NATO-Mitglied, und der Lats wurde 2014 vom Euro als Währung abgelöst.