Pressemitteilung
Deutsche Investoren bekennen sich zum Baltikum
Deutsch- Baltische Handelskammer (AHK) führte vom 15.März- 16. April die jährliche Konjunkturumfrage der deutschen Investoren durch. Die Umfrage wurde gleichzeitig in 16 Ländern durchgeführt und es nahmen mehr als 1400 Unternehmer daran teil, darunter fast 100 aus Estland, Lettland und Litauen.
Die diesjährige Umfrage ging gesondert auch auf die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ein und die Ergebnisse zeugen von einer relativ raschen wirtschaftlichen Erholung. Bereits 20% der befragten Unternehmen in Lettland und Estland hatten schon im Frühling 2021 ihren Vor-Corona-Umsatz erreicht, in Litauen waren hingegen fast die Hälfte der befragten Unternehmen schon im Frühling bei ihrem Vor- Corona- Umsatz. Bis zum Jahresende steigt dieser Anteil voraussichtlich auch in Estland auf mehr als die Hälfte. Die Unternehmen in Lettland sind etwas zurückhaltender mit den Prognosen und nur ein Drittel der befragten Unternhemen in Lettland erwartet dieses Jahr die Rückkehr zu dem Vor- Corona- Umsatz. Allerdings werden wohl ca. 30 Prozent der befragten Unternehmen in Lettland das Vorkrisen-Niveau erst 2023 oder noch später erzielen. In Estland stellen nur 12% der befragten Unternehmen so späte Prognosen - und in Litauen nur 3%.
Fast niemand der befragten Unternehmen in Lettland ist ganz zufrieden mit der Leistung der Regierung zur Milderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie. Einige Befragte in Estland und Litauen sind es, obwohl diese Länder schlimmere Epidemiewellen erlebten und in Litauen - auch viel strengere Einschränkungen.
Die Risikofaktoren sind in den baltischen Ländern im Großen und Ganzen ähnlich. Die Sorge um einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften steht in allen drei baltischen Länder im Vordergrund. Das kann als Kritik am Bildungssystem gesehen werden. Weitere ausgeprägte Sorgen der deutschen Investoren im Baltikum sind verbunden mit der Nachfrage und relativ hohen Arbeitskosten.
Eine erfreuliche Nachricht aus der Konjunkturumfrage ist aber, dass die absolute Mehrheit der befragten Unternehmen sich auch heute für Estland, Lettland und Litauen als Investitionsstandort entscheiden würde.
Diese Loyalität wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass die baltischen Länder in der Umfrage als der attraktivste Standort unter 20 potenziellen Investitionszielen bewertet wurden. In der Summe der Umfrageergebnisse in allen 16 untersuchten Ländern der Region, ist Estland nun schon das dritte Jahr in Folge das attraktivste Investitionsziel, noch vor der Tschechischen Republik und Polen. Lettland hält sich stabil seit 8 Jahren auf Platz 6 und Litauen- auf Platz 7.
„Die Ergebnisse unserer Konjunkturumfrage lassen sich in folgendem Satz zusammenfassen: Estland weiterhin Nr. 1 in ganz Ost- und Südosteuropa, Litauen überrascht mit schneller Erholung nach der Krise und Lettland muss aufpassen, dass es nicht abgehängt wird,” so Florian Schröder, der Geschäftsführer der Deutsch- Baltischen Handelskammer.