AHK Konjunkturumfrage 2023

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2023

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Pressemitteilung

Baltische Unternehmen blicken wieder optimistischer auf die Konjunkturentwicklung

Die Deutsch-Baltische Handelskammer (AHK) führte vom 13. Februar bis zum 17. März die jährliche Konjunkturumfrage ihrer Mitglieder durch. Die Umfrage wurde gleichzeitig in 16 Ländern in Zentral- und Osteuropa durchgeführt, bei der mehr als 1620 Unternehmen teilnahmen, darunter 139 aus dem Baltikum. Nachdem die letzte Befragung im April 2022 von den Auswirkungen des Kriegsausbruchs in der Ukraine geprägt war, scheint dieser Schock in 2023 zunächst überwunden. Insgesamt fällt die Beurteilung der Wirtschaftsaussichten im aktuellen Jahr optimistischer aus als noch im Jahr zuvor. In Estland werden die Aussichten deutlich „besser“ bewertet, in Litauen zumindest als nicht schlechter zum Vorjahr. Lettische Unternehmer stimmten dagegen verhaltener ab und gingen erneut mehrheitlich von einer schlechteren Wirtschaftsaussicht als noch in 2022 aus.

Dennoch wird die Grundstimmung zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage im Baltikum mehrheitlich als „befriedigend“ gewertet, kann jedoch nicht wieder an das Jahr 2021 anknüpfen. Auch wenn der Trend in allen drei Ländern positiver ausfällt, konnte das vorherige Niveau nicht erreicht werden, in der eine gute Bewertung noch breiter vertreten war. Insgesamt gehen die befragten Unternehmen mehrheitlich von steigenden Umsätzen im aktuellen Geschäftsjahr aus, insbesondere in Litauen, wo drei von vier Unternehmen eine positive Entwicklung erwarten. Dies liegt u.a. begründet in der Erwartung steigender Exporttätigkeiten.

In Estland, Lettland und auch Litauen sind etwa zwei von fünf Unternehmen zu steigenden Investitionen geneigt, weshalb man auch nicht mit einer sinkenden Beschäftigung rechnet. Im Gegenteil, es fällt den Unternehmen zunehmend schwer Fachkräfte für ihre offenen Stellen zu finden, was sich auch in der Erwartung von steigenden Lohnkosten widerspiegelt. Derzeit können die Unternehmen dies noch auffangen, möchten aber verstärkt in den Ausbau innerbetrieblicher Weiterbildung investieren, Fachkräfte im Ausland anwerben, und ihre Automatisierung und Digitalisierung voranbringen.

Als mögliche Disruptoren der eigenen unternehmerischen Tätigkeit durch den Krieg in der Ukraine werden weiterhin vor allem höhere Energiekosten, Rohstoffpreise und Kosten für Vorleistungen erwartet. Darüber hinaus rechnet man mit Störungen von Lieferketten und eine Verringerung von Auftragseingängen im laufenden Geschäftsjahr.

Nach wie vor gehört das Baltikum, auch in der Einzelbetrachtung, zu den attraktivsten Investitionsstandorten in der Region Zentral- und Osteuropa. Alle, oder nahezu alle, befragten Unternehmen würden Estland und Litauen wieder als Investitionsstandort wählen, während Lettland in der Umfrage etwas abfällt, da hier jedes vierte Unternehmen seine Investition nicht wiederholen würde. Um den Standort Baltikum noch attraktiver zu gestalten, wünscht man sich länderübergreifend eine verbesserte Verfügbarkeit von Fachkräften und eine bessere Qualifikation und Ausbildung ihrer Arbeitnehmer.

Insgesamt blicken baltische Unternehmer wieder vorsichtig optimistisch auf die Konjunkturentwicklung in 2023. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben sie nicht nachhaltig in eine Rezession geführt und der anfängliche Schock ist überwunden. Verhalten erwartet man eine steigende Geschäftstätigkeit, da Disruptoren für die eigene Wirtschaftsaktivität weiterhin denkbar sind. Steigende Energiepreise, das Funktionieren von Lieferketten, aber auch die Verfügbarkeit von Fachkräften, gehören zu den größten Herausforderungen des Standortes Baltikum. Trotzdem erwartet man mehrheitlich ein positives Geschäftsjahr 2023.

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