Der Bericht der Europäischen Kommission zeigt, wie gut Litauens Wirtschaft durch die Krise kommt.
Entgegen den Erwartungen scheint Litauens Wirtschaft überraschend gut durch die Coronakrise zu kommen. Die neueste Prognose der Europäischen Kommission vom Februar 2021 bescheinigt Litauen einen Einbruch der Wirtschaftsleistung von 0,9%; ein geringer Wert im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 6,3%. Tatsächlich kann innerhalb der EU nur Irland ein besseres Ergebnis vorweisen.
Hauptverantwortlich für die geringen Auswirkungen der Pandemie in Litauen ist der kaum beeinträchtigte Exportsektor, der von einer weiterhin starken Auslandsnachfrage profitierte und nur geringfügig von Einschränkungen betroffen war. Die Importe dagegen gingen stark zurück (-9,6%), mit Ausnahme derer aus Deutschland, die erstaunlich stabil blieben (-0,8%).
Während das erste Halbjahr der Prognose zufolge noch schwierig wird, ist ab dem 3. Quartal mit einem wirtschaftlichen Aufschwung zu rechnen, der sich vor allem auf öffentliche Investitionen stützt. Einen Aufschwung deutet auch der Vertrauensindex der Industrie an, der sich nach einem tiefen Einbruch im Jahr 2020 wieder im positiven Bereich befindet, auch wenn noch lange nicht das Vorkrisenniveau erreicht wurde.
Auch Litauens Industrie hält sich stabil mit einem Umsatzminus von 1,9%. Erwartungsgemäß haben vor allem die Leder- und Textilindustrie Verluste hinnehmen müssen. Jedoch gibt es auch Gewinner des Jahres 2020: Produzenten von Computern, elektronischen und optischen Waren konnten ihren Umsatz um 29% steigern und auch die Papier- und Pharmaindustrie können zufrieden auf das letzte Jahr zurückblicken. Besonders hinzugewonnen hat die Fintech-branche, deren Wachstum der letzten Jahre durch die Pandemie kaum beeinträchtigt wurde.
Quelle: GTAI