AHK Konjunkturumfrage

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Die Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK) führt seit 2003 eine Umfrage zu den Investitionsstandorten Estland, Lettland und Litauen durch. Lage und Erwartungen der im bilateralen Geschäft mit Deutschland aktiven Unternehmen wird so erfasst. Die jährliche Konjunkturumfrage gilt als wichtigstes Stimmungsbarometer für die Lage und die Erwartungen der Unternehmen in Estland, Lettland und Litauen. 


16 Länder im Vergleich

Die Ergebnisse der Umfrage sind Teil der länderübergreifenden Konjunkturumfrage der deutschen Auslandhandelskammern (AHKs) in Mittel- und Osteuropa. Rund 1600 Unternehmen in 16 mittel- und osteuropäischen Ländern äußern sich zu ihren Konjunkturerwartungen und den Investitionsbedingungen vor Ort. Das Ergebnis zeichnet ein aktuelles und detailliertes Bild der Stimmung und ermöglicht einen Vergleich der Standortqualität in Mittel- und Osteuropa.

 


 

2024

Konjunkturumfrage 2024

Deutsch-Baltische Handelskammer (AHK) führt vom 19. Februar bis zum 8. März die jährliche Konjunkturumfrage ihrer Mitglieder durch. Die Umfrage wird gleichzeitig in 16 Ländern in Ost- und Zentraleuropa durchgeführt um ein gutes Spiegelbild der wirtschaftlichen Situation in den Regionen abzubilden. Auch Ihre Meinung ist wichtig und dient mit als Anhaltspunkt für weitere Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern und dem wirtschaftlichen Umfeld. 
Bitte beantworten Sie unsere Umfrage, die nur wenige Minuten in Anspruch nehmen wird hier:

Estland

Lettland

​​​​​​​Litauen​​​​​​​

2023

Ergebnisse des AHK World Business Outlook Frühjahr 2023

Ergebnisse Konjunkturumfrage

Pressemitteilung

Baltische Unternehmen blicken wieder optimistischer auf die Konjunkturentwicklung

Die Deutsch-Baltische Handelskammer (AHK) führte vom 13. Februar bis zum 17. März die jährliche Konjunkturumfrage ihrer Mitglieder durch. Die Umfrage wurde gleichzeitig in 16 Ländern in Zentral- und Osteuropa durchgeführt, bei der mehr als 1620 Unternehmen teilnahmen, darunter 139 aus dem Baltikum. Nachdem die letzte Befragung im April 2022 von den Auswirkungen des Kriegsausbruchs in der Ukraine geprägt war, scheint dieser Schock in 2023 zunächst überwunden. Insgesamt fällt die Beurteilung der Wirtschaftsaussichten im aktuellen Jahr optimistischer aus als noch im Jahr zuvor. In Estland werden die Aussichten deutlich „besser“ bewertet, in Litauen zumindest als nicht schlechter zum Vorjahr. Lettische Unternehmer stimmten dagegen verhaltener ab und gingen erneut mehrheitlich von einer schlechteren Wirtschaftsaussicht als noch in 2022 aus.

Dennoch wird die Grundstimmung zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage im Baltikum mehrheitlich als „befriedigend“ gewertet, kann jedoch nicht wieder an das Jahr 2021 anknüpfen. Auch wenn der Trend in allen drei Ländern positiver ausfällt, konnte das vorherige Niveau nicht erreicht werden, in der eine gute Bewertung noch breiter vertreten war. Insgesamt gehen die befragten Unternehmen mehrheitlich von steigenden Umsätzen im aktuellen Geschäftsjahr aus, insbesondere in Litauen, wo drei von vier Unternehmen eine positive Entwicklung erwarten. Dies liegt u.a. begründet in der Erwartung steigender Exporttätigkeiten.

In Estland, Lettland und auch Litauen sind etwa zwei von fünf Unternehmen zu steigenden Investitionen geneigt, weshalb man auch nicht mit einer sinkenden Beschäftigung rechnet. Im Gegenteil, es fällt den Unternehmen zunehmend schwer Fachkräfte für ihre offenen Stellen zu finden, was sich auch in der Erwartung von steigenden Lohnkosten widerspiegelt. Derzeit können die Unternehmen dies noch auffangen, möchten aber verstärkt in den Ausbau innerbetrieblicher Weiterbildung investieren, Fachkräfte im Ausland anwerben, und ihre Automatisierung und Digitalisierung voranbringen.

Als mögliche Disruptoren der eigenen unternehmerischen Tätigkeit durch den Krieg in der Ukraine werden weiterhin vor allem höhere Energiekosten, Rohstoffpreise und Kosten für Vorleistungen erwartet. Darüber hinaus rechnet man mit Störungen von Lieferketten und eine Verringerung von Auftragseingängen im laufenden Geschäftsjahr.

Nach wie vor gehört das Baltikum, auch in der Einzelbetrachtung, zu den attraktivsten Investitionsstandorten in der Region Zentral- und Osteuropa. Alle, oder nahezu alle, befragten Unternehmen würden Estland und Litauen wieder als Investitionsstandort wählen, während Lettland in der Umfrage etwas abfällt, da hier jedes vierte Unternehmen seine Investition nicht wiederholen würde. Um den Standort Baltikum noch attraktiver zu gestalten, wünscht man sich länderübergreifend eine verbesserte Verfügbarkeit von Fachkräften und eine bessere Qualifikation und Ausbildung ihrer Arbeitnehmer.

Insgesamt blicken baltische Unternehmer wieder vorsichtig optimistisch auf die Konjunkturentwicklung in 2023. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben sie nicht nachhaltig in eine Rezession geführt und der anfängliche Schock ist überwunden. Verhalten erwartet man eine steigende Geschäftstätigkeit, da Disruptoren für die eigene Wirtschaftsaktivität weiterhin denkbar sind. Steigende Energiepreise, das Funktionieren von Lieferketten, aber auch die Verfügbarkeit von Fachkräften, gehören zu den größten Herausforderungen des Standortes Baltikum. Trotzdem erwartet man mehrheitlich ein positives Geschäftsjahr 2023.

2022

Ergebnisse Konjunkturumfrage

Pressemitteilung

Die AHK Umfrage: Der Krieg in der Ukraine hinterlässt sowohl kurz- als auch langfristige Folgen im Baltikum

Deutsch-Baltische Handelskammer (AHK) führte vom 30. März- 22.April die jährliche Konjunkturumfrage unter ihren Mitglieder durch. Die Umfrage wurde gleichzeitig in 16 Ländern in Ost- und Zentraleuropa durchgeführt und es nahmen mehr als 830 Unternehmen teil, darunter 71 aus Estland, Lettland und Litauen.

Die diesjährige Umfrage ging gesondert auch auf die wirtschaftlichen Folgen des von Russland begonnenen Krieges in der Ukraine ein. Die Ergebnisse zeigen, dass die im Baltikum arbeitenden Unternehmen sowohl kurzfristige, als auch langfristige Folgen für ihr Geschäft sehen.

Die größte Befürchtung der baltischen Unternehmen sind kurzfristig höhere Kosten für Energie, Rohstoffe und Voleistungen in Folge der russischen Invasion in der Ukraine. Als hohes Risiko bezeichnen es 67% der befragten Unternehmen in Estland, 77% in Lettland und 54% in Litauen. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen in den drei baltischen Ländern befürchten Störungen in Lieferketten und Logistik. Die Angst um erhöhte Rechtsunsicherheit ist in Lettland doppelt so hoch wie in den beiden baltischen Nachbarländern. Auch die Zunahme der Handelshemmnisse beschäftigt mehr Unternehmen in Lettland als in Estland und Litauen. Dagegen sind fast doppelt so viele der befragten Unternehmen in Litauen um den Verlust der Geschäftspartner und Geschäftsbeziehungen besorgt als in Lettland und Estland. Auch fast die Hälfte der befragten litauischen Unternehmen befürchten die Verringerung der Arbeitsaufträge infolge des Krieges. In Estland und Lettland ist diese Sorge weniger ausgeprägt.

Eine große Sorge der Unternehmen im Baltikum ist die langfristige Veränderung der Transportwege. Ein Drittel der befragten Unternehmen in Estland befürchtet, dass langfristig die Geschäftsbeziehungen mit bestimmten Regionen beendet oder eingeschränkt werden, stärkere Diversifizierung der Lieferanten und eine wirtschaftliche Entkopplung der Weltregionen stattfinden wird.

In Lettland mutmaßt die Hälfte der befragten Unternehmen eine Beendigung oder Einschränkung der Geschäftsbeziehungen mit bestimmten Regionen und die Entkopplung der Weltregionen. Außerdem erkennen die in Lettland arbeitenden Unternehmen auch das hohe Risiko eines zunehmenden Protektionimus.

In Litauen heben die Befragten zudem auch die Verlagerung von Niederlassungen hervor, was zu Produktion an neuen Standorten führen könnte.

Abgesehen vom Krieg in Osteuropa sehen mehr als die Hälfte der befragten baltischen Unternehmen auch den Fachkräftemangel als eines der größten Risikos für die Zukunft ihres Unternehmens. Entsprechend hoch ist auch die Sorge um die Arbeitskosten: Mehr als 60% der befragten litauischen Unternehmen schätzen diese beiden Risiken als sehr hoch ein, aber auch in Estland und Lettland betonte jeder zweite bis dritte Befragte diese beiden Risiken.

Auf die Frage, welche Maßnahmen die Unternehmen schon ergriffen haben oder planen zu ergreifen, um die Folgen des Fachkräftemangels abzufedern, antworteten die estnischen Unternehmen mit dem Ausbau der innenbetrieblichen Weiterbildung sowie dem verstärkten Einsatz temporärer Arbeitskräfte samt Anwerbung ausländischer Fachkräfte.

In Lettland setzt die Hälfte der befragten Unternehmen auf den verstärkten Einsatz von temporärer Arbeitskraft. Ein geringerer Anteil plant Arbeitskräfte im Ausland anzuwerben und die innenbetriebliche Weiterbildung auszubauen.

In Litauen baut die Hälfte der befragten Unternehmen auf innenbetriebliche Weiterbildung, aber auch auf die Anhebung der Löhne über den Marktdruchschnitt sowie verstärkte Automatisierung und Digitalisierung.

Auf die Frage, ob die Rahmenbedingungen für die Arbeitskraftbeschaffung aus den Drittländern gelockert werden sollten, reagierten fast 80% der befragten Unternehmen in Estand mit Zustimmung. 30% sind der Meinung, dass die Rahmenbedingungen definitiv gelockert werden müssten. 65% der befragten lettischen Unternehmen sprechen sich für die Lockerung der Rahmenbedingungen aus. Widerrum 19% dieser halten diese Lockerung für definitiv notwendig. In Litauen meinen über 80% der befragten Unternehmen, dass die Rahmenbedingungen gelockert werden müssten und die Hälfte dieser betrachten die Lockerung als unabdingbar.

Die steigenden Lohnkosten sahen 87% der befragten estnischen Unternehmen als Problem an, welches die Unternehmen entweder schon jetzt betrifft oder in naher Zukunft betreffen wird. 8% der befragten stufen dieses Problem als so ernst ein, dass sie sogar einen Standortwechsel erwägen. In Lettland betrachten über 85% der Befragten dieses Problem als bereits bestehend oder in naher Zukunft aufkommend. Allerdings kommt für sie ein Standortwechsel bisher nicht in Frage. In Litauen waren 90% der befragten Unternehmen der Meinung, dass das Problem der steigenden Lohnkosten entweder schon besteht oder in naher Zukunft Lösungen fordern wird. 4% der Befragten erwägen in dieser Hinsicht auch einen Standortwechsel.

Eine positive Nachricht ist, dass die absoulte Mehrheit der befragten Unternehmen in Estland, Lettland und Litauen das Baltikum wieder als ihren Investitionsstandort wählen würde.

Die Deutsch-Baltische Handelskammer ist Teil des deutschen Netzes der bilateralen Auslandshandelskammern, das weltweit mehr als 90 Länder umfasst. Die AHK ist seit mehr als 25 Jahren in den baltischen Staaten aktiv und hat derzeit mehr als 400 Mitglieder.

2021

Ergebnisse Konjunkturumfrage

Pressemitteilung

Deutsche Investoren bekennen sich zum Baltikum

Deutsch- Baltische Handelskammer (AHK) führte vom 15.März- 16. April die jährliche Konjunkturumfrage der deutschen Investoren durch. Die Umfrage wurde gleichzeitig in 16 Ländern durchgeführt und es nahmen mehr als 1400 Unternehmer daran teil, darunter fast 100 aus Estland, Lettland und Litauen.

Die diesjährige Umfrage ging gesondert auch auf die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ein und die Ergebnisse zeugen von einer relativ raschen wirtschaftlichen Erholung. Bereits 20% der befragten Unternehmen in Lettland und Estland hatten schon im Frühling 2021 ihren Vor-Corona-Umsatz erreicht, in Litauen waren hingegen fast die Hälfte der befragten Unternehmen schon im Frühling bei ihrem Vor- Corona- Umsatz. Bis zum Jahresende steigt dieser Anteil voraussichtlich auch in Estland auf mehr als die Hälfte. Die Unternehmen in Lettland sind etwas zurückhaltender mit den Prognosen und nur ein Drittel der befragten Unternhemen in Lettland erwartet dieses Jahr die Rückkehr zu dem Vor- Corona- Umsatz.  Allerdings werden wohl ca. 30 Prozent der befragten Unternehmen in Lettland das Vorkrisen-Niveau erst 2023 oder noch später erzielen. In Estland stellen nur 12% der befragten Unternehmen so späte Prognosen - und in Litauen nur 3%.

Fast niemand der befragten Unternehmen in Lettland ist ganz zufrieden mit der Leistung der Regierung zur Milderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona- Pandemie. Einige Befragte in Estland und Litauen sind es, obwohl diese Länder schlimmere Epidemiewellen erlebten und in Litauen - auch viel strengere Einschränkungen.

Die Risikofaktoren sind in den baltischen Ländern im Großen und Ganzen ähnlich. Die Sorge um einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften steht in allen drei baltischen Länder im Vordergrund. Das kann als Kritik am Bildungssystem gesehen werden. Weitere ausgeprägte Sorgen der deutschen Investoren im Baltikum sind verbunden mit der Nachfrage und relativ hohen Arbeitskosten.

Eine erfreuliche Nachricht aus der Konjunkturumfrage ist aber, dass die absolute Mehrheit der befragten Unternehmen sich auch heute für Estland, Lettland und Litauen als Investitionsstandort entscheiden würde.

Diese Loyalität wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass die baltischen Länder in der Umfrage als der attraktivste Standort unter 20 potenziellen Investitionszielen bewertet wurden. In der Summe der Umfrageergebnisse in allen 16 untersuchten Ländern der Region, ist Estland nun schon das dritte Jahr in Folge das attraktivste Investitionsziel, noch vor der Tschechischen Republik und Polen. Lettland hält sich stabil seit 8 Jahren auf Platz 6 und Litauen- auf Platz 7.

„Die Ergebnisse unserer Konjunkturumfrage lassen sich in folgendem Satz zusammenfassen: Estland weiterhin Nr. 1 in ganz Ost- und Südosteuropa, Litauen überrascht mit schneller Erholung nach der Krise und Lettland muss aufpassen, dass es nicht abgehängt wird,” so Florian Schröder, der Geschäftsführer der Deutsch- Baltischen Handelskammer.